In 9 Schritten zum virtuellen Showroom
Produktpräsentationen auf Messen und in Schauräumen wurden im letzten Jahr fast ausschließlich virtuell durchgeführt. Das hatte überraschend viele Vorteile.
Virtuelle Showrooms lassen sich schneller und günstiger umsetzen und beziehen Besucher stärker mit ein. Sie stehen außerdem zeitlich und räumlich uneingeschränkt zur Verfügung, was aufgrund der Zeitverschiebung insbesondere für ein internationales Publikum interessant ist.
Dieser Guide gibt Ihnen eine Roadmap an die Hand – von der Planung bis zum Betrieb Ihres eigenen Schauraums.
Was ist ein virtueller Showroom?
Nüchtern betrachtet ist ein virtueller Showroom eine Website. Aber eine, die es in sich hat.
Der User navigiert sich – statt über Textmenüs – über Sprungmarken durch virtuelle Räume und erlebt das Produkt in 3D. Er kann dabei mit dem Produkt interagieren, Informationen und Features abrufen, eine persönliche Einführung erhalten – es gibt fast keine Grenzen. Der Showroom von Mercedes-Benz zeigt, wie das aussehen kann.
Wofür ist ein virtueller Schauraum einsetzbar?
Der virtuelle Showroom dient als digitale Ergänzung oder virtuelle Verlängerung zur realen Messe – oder ersetzt sie sogar komplett. Über ihn können Vertriebler Produkte im 1:1-Gespräch vorstellen oder Interessenten ermöglichen, sie selbst zu erleben. Wir haben darüber auch schon Techniker und Vertriebsmitarbeiter geschult.
„Dabei gilt: Je komplexer es in der realen Welt wäre, desto wertvoller sind die interaktiven und virtuellen Möglichkeiten.“
Nicht immer geht es bei der Präsentation nur um haptische Produkte, oft stehen auch Dienstleistungen im Mittelpunkt. Die HR-Abteilung eines Mittelständlers beispielsweise stellt sein Unternehmen, freie Stellen und Ausbildungsberufe über einen virtuellen Schauraum vor.
In 9 Schritten zum eigenen Showroom
Gestalten Sie Ihren virtuellen Showroom immer individuell. Das Produkt, dessen Präsentation und das Ambiente müssen zusammenpassen. Beziehen Sie vor allem auch interaktive Elemente mit ein, um die User Experience zu verbessern.
Im Folgenden beleuchten wir 9 Schritte, die Ihnen als Road Map dienen und bereits im Vorfeld festgelegt werden sollten.
- Definition des Produkts
- Definition des Anlasses
- Definition des Raums
- Inszenierung des Produkts
- Enreachment Produktinformation
- Integration von Live-Chat
- Leadgenerierung
- Begleitkommunikation
- Nachbereitung und Auswertung
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Definition des Produkts
Definieren Sie zunächst, welches Produkt genau präsentiert werden soll. Das klingt trivial, hat aber im Detail schon oft zu Diskussionen geführt. Soll ein einzelnes Produkt vorgestellt oder ein Produktportfolio präsentiert werden? Sie können auch mehrere Produkte auf verschiedene Räume oder Bühnen verteilen.
- Ein Produkt
- Mehrere Produkte
- Dienstleistungen
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Definition des Anlasses
Der Anlass einer Produktkommunikation über den Showroom bestimmt das gesamte Konzept. Was ist Ihre Motivation?
- Produktlaunch
- Hausmesse
- Schulung
- Verkaufsgespräch 1:1
- Virtueller Tag der offenen Tür
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Definition des Raums
Das ist der Schritt, bei dem es wirklich keine Grenzen gibt. Bedenken Sie dabei, dass der Raum stark stimmungsprägend ist. Sie können den Charakter eines Messestandes nachempfinden oder bewusst andere, gern utopistische oder auch natürliche Umgebungen wählen. Die Gestaltung des Raums muss zum Produkt, zur Zielgruppe und zur Botschaft passen.
„Der virtuelle Showroom ist nicht an physische Gesetze gebunden und muss auch keine TÜV-Prüfung bestehen.“
- Charakter des Raums (Messehalle, Loft, Wohngebiet, grüne Wiese etc.)
- Größe des Raums
- Beschaffenheit des Raums (Wasserfläche, Holzboden etc.)
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Inszenierung des Produkts
Jetzt wird das Produkt inszeniert. Dabei unterscheiden wir zwischen den Backplates und den 3D-Elementen im Zentrum des Showrooms.
Backplates. Backplates werden wie klassische Messehintergründe in 2D produziert. Das können Schautafeln, Typografie und Plakatwände sein. Sie können aber auch Bewegtbild-Inhalte integrieren, z. B. eine Videowall.
- Bilder oder Typografie
- Plakate
- Monitore oder Videowalls mit Bewegtbild-Inhalt, z. B. Imagefilm oder Welcome-Videos durch Produktmanager oder CEO
3D-Elemente. Das Besondere am virtuellen Showroom ist das 3D-Element im Mittelpunkt. Mit diesem können Besucher unabhängig von den Backplates interagieren. Autos können beispielsweise in die Szene einfahren, der User kann interaktiv Türen öffnen sowie Lacke und Anbauteile verändern. Auch abgedeckte Skulpturen lassen sich enthüllen u. v. m.
- Erstellen von 3D-Animationen, um ein Produkt in Aktion zu präsentieren oder Wirkungsweisen darzustellen
- Erstellen von Design-Konfiguratoren (Anbauteile, Farbe oder Ähnliches wechseln)
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Enreachment Produktinformation
Sie können jedes 3D-Element bzw. jedes Backplate mit vertiefenden Informationen ausstatten. Diese werden mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Die Elemente sind mit Produktinformationen angereichert, die über ein CMS eingestellt werden. Das erlaubt Ihnen, Anpassungen schnell vorzunehmen und sie in verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Daten-Formaten anzubieten.
- Beschreibungen
- Abbildungen
- Videos
- 3D-Visualisierungen (inkl. Interaktionen)
- Before/After-Slider
- AR/VR-Optionen
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Integration von Live-Chat
Um sich mit den Besuchern direkt im Showroom auszutauschen, setzen wir auf die Integration von Userlike. Über die Live-Chat-Software können Sie Kunden, die sich im Showroom umsehen, bei aufkommenden Fragen beraten – wahlweise per Chat oder Video-Call.
Auch Instant Messenger wie bspw. WhatsApp, Facebook Messenger oder Threema können Sie über Userlike nahtlos integrieren. Dabei werden alle Gespräche DSGVO-konform protokolliert und zur Auswertung zur Verfügung gestellt.
- Einsatz von Userlike
- Integration von Chats, Chatbots, Video-Gesprächen
- Geführte Rundgänge
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Leadgenerierung
Um qualifizierte Kontakte mit potenziellen Interessenten für Ihr Produkt zu gewinnen, bietet der Showroom eine Vielzahl an Möglichkeiten:
- Registrierung zum Event
- Anmeldung zum Newsletter
- Buchung von Demos/Terminen/Probefahrt etc.
- Ausfüllen von Kontaktformularen
- Teilnahme an Gewinnspielen
- Benutzung des Live-Chats
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Begleitkommunikation
Der beste Showroom bringt wenig, wenn er nicht gefunden wird. Deshalb ist eine kontinuierliche Begleitkommunikation wichtig. Je nach Einsatzzweck empfiehlt es sich, einen Big-Bang-Eröffnungstag zu veranstalten, bis zu dem Sie auf der URL einen Countdown schalten. Zum Open-Event verschicken Sie Einladungen und betten alles in eine Kampagne ein.
Maßnahmen im Überblick:
- Countdown
- Einladungen und Einladungsmanagement
- Kampagne (Mailings, Ads, PR)
- Nachverfolgung
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Nachbereitung und Auswertung
Mithilfe von Tracking-Tools, über die alle wichtigen KPIs ausgewertet werden, können Sie Ihre virtuellen Showrooms optimieren. Das ermöglicht Ihnen, schnell auf die Interessen der Besucher zu reagieren und Anpassungen vorzunehmen.
Ein virtueller Showroom ist mit allen gängigen Tracking-Tools kompatibel und lässt sich auch in eine bestehende Tracking-Infrastruktur datenschutzkonform integrieren. Auf Wunsch lassen sich auch komplexere Conversion-Ziele definieren.
Eine anschließende Auswertung ermöglicht eine direkte Einsicht über die Performance des Showrooms.
- Google Analytics, Adobe, Matomo & Co.
- Zugriffe, Dauer, Absprünge
- Optimierungspotenziale
- Conversion-Tracking
Wie geht es weiter?
Wir hoffen, unser Beitrag hilft Ihnen auf dem Weg zu Ihrem eigenen virtuellen Showroom. Oft kommt an dieser Stelle die Frage nach den Kosten. Das lässt sich naturgemäß nicht pauschal beantworten. So viel vorab: Einfache Schauräume starten bereits ab 12.500 EUR und lassen sich durchaus in 6 Wochen realisieren.
Im nächsten Schritt würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns direkt und unverbindlich ansprechen, damit wir gemeinsam den Weg zu Ihrem virtuellen Showroom gehen können.